Tagesausflug mit Kind nach Hamburg – Abseits der typischen Sehenswürdigkeiten

Vor einiger Zeit unternahmen die große Maus und ich einen Tagesausflug nach Hamburg. Einfach mal um rauszukommen und auch den Onkel zu besuchen. Also genügend Lesematerial, Musik-CDs und etwas Proviant eingepackt und schon ging es los. Nach doch recht zähem Verkehr auf dem Weg in den Norden erreichten wir kurz vor Mittag die Hansestadt an der Elbe.

Unterwegs mit ÖPNV in Hamburg

Unterwegs mit ÖPNV in Hamburg

Hier in der Stadt bewegten wir uns dann mit den öffentlichen (Nah)Verkehrsmitteln. Ich konnte auf der Karte meines Bruder mitfahren und die große Maus brauchte noch keine Fahrkarten zu lösen, denn hier im HVV (Hamburger Verkehrsverbund) fahren Kinder bis 6 Jahre kostenlos. Vorsichtshalber hatte ich, aufgrund von voraussichtlich spontanen Lauf-Ermüdungserscheinungen der großen Maus, doch einen Buggy mitgenommen. Zuerst kommt man an einigen Bahnsteigen auf den Gedanken, dass es keinen barrierefreien Zugang gibt, aber wenn man genau schaut, findet man einen entsprechenden Hinweis am Bahnsteig. Dort ist die Plattform dann etwas erhöht, so dass der Einstieg wesentlich leichter fällt. Etwas spannender wird es dann, wenn es heißt „Schienenersatzverkehr“. Dann fährt zum Beispiel eine U- oder S-Bahn aufgrund von Bauarbeiten nicht und man muss entsprechende Weg zurücklegen um in einen Ersatzbus zu stiegen. Für den geneigten ÖPNV Nutzer sicherlich kein Problem, allerdings mit Kinderwagen bzw. Buggy dauert es dann doch etwas länger.

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Unser erstes Ziel, das wir ansteuerten, war der Flughafen im Norden der Stadt. Dort angekommen suchten wir das große amerikanische Restaurant in Terminal 1 auf Ebene 3 auf, um uns bei Pommes und Co. zu stärken. Hier kann man sowohl Gebäude als auch schon draußen auf der Besucher-Aussichtsterrasse sitzen. Nachdem unsere Mägen gefüllt waren gingen wir auf die Aussichtsterrasse um die Flugzeuge zu bewundern. Zum Glück steht man als Beobachtender nicht hinter Zäunen sondern hinter Glas, man hat also fast uneingeschränkten Blick auf das Treiben. Dabei kommen selbst Kleinkinder nicht zu kurz, die Panoramascheiben gehen bis zum Boden, so dass sie auch etwas sehen können, ohne immer bei Erwachsenen auf den Arm oder Schultern zu müssen.
Begeistert schaute die Maus dem Geschehen unten am Boden zu. Man hat hier eine direkt Sicht auf die Fluggastbrücken, sieht also wie die Flugzeuge ankommen, abgefertigt werden und wieder zur Startbahn rollen. Je nach Windrichtung sieht man auch die entsprechend startenden und landende Flugzeuge. Auf der Terrasse selbst gibt es noch ausreichende Sitzmöglichkeiten und man kann immer wieder hinein gehen, um zum Beispiel etwas zu Trinken oder Essen zu holen. Das schöne ist, dass man keinen Eintritt für die Aussichtsterrasse zahlen muss.
Nachdem wir alle Flugzeuge ausreichend begutachtet hatten und farblich erkannt haben machten wir uns auf den Rückweg. Allerdings beobachteten wir noch hier oben von der Ebene 3 aus, die Check-Inn-Schalter und sahen wir die von den Gästen aufgegebenen Koffer auf Rollbändern verschwanden. Zu guter Letzt besuchten wir noch den Spielplatz, ebenfalls auf Ebene 3. Hier gibt es einen riesigen Rutschen- und Kletterturm, wo sich die kleinen Gäste und Passiere noch ordentlich austoben können. Wir machten uns auf den Weg zur S-Bahn-Haltestelle um weiter zu fahren.

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Unser nächstes Ziel war die zentrale berühmte Parkanlage „Planten un Blomen“. Sicherlich auf den ersten Blick etwas langweilig für Kinder, aber die große Maus fand auch hier interessante Dinge. Viele bunte Blumen, teilweise Schmetterlinge und Bienen, Vögel die zwitscherten und auch Wasserwege die auf Steinen überquert werden können. Mein Bruder erzählte mir aber schon öfters von dem eigentlichen Highlight für Kinder im Park. Und zwar sollte sich hier irgendwo ein riesiges Spielplatz Areal befinden. Nach einiger Zeit auf verschlungenen Wegen durch die Botanik, die auch für Leute ohne grünen Daumen interessant sind, erreichten wir das angepriesen Ziel. Der Spielplatz.

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Und wie ich schon schrieb kann man hier nicht nur von einem Spielplatz sprechen, sondern es handelt sich wirklich um ein Areal.

  • Der Bullerberge-Spielplatz wurde schon 1973 in Planten un Blomen gebaut und hier können die Kinder klettern, rutschen und verstecken.
  • Großspielgeräte, hier kann akrobatische geklettert, geschaukelt, gewippt, gebaggert werden, oder auch in einem Holzhaus der Boden und die Wände individuell angepasst werden. Neben diversen Hangel- und Balanciermöglichkeiten sind auch Lianenschwünge möglich.
  • Auf dem Wasserspielplatz kann man sich an heißen Tagen wunderbar abkühlen. Mehrere Wasser-Strecken laden zum Spielen und Matschen ein und es gibt sogar ein riesiges Bassin, bestimmt gut 30 Zentimeter tief.
  • Auch an die ganz Kleinen ist gedacht. Auf dem Kleinkinder-Spielplatz gibt es unterschiedlich große Rutschen, bunte Spielhäuser mit Elemente zum Klettern, Hangeln und Experimentieren, Sandfläche und auch eine kleine Wasserstelle.

Teilweise sind alle Bereiche auch im Schatten und bieten genügend Sitzmöglichkeiten. Einen Picknick-Bereich gibt es auch, sowie einen Kiosk, Toiletten und einen Wickelraum. Auch eine Spielplatz Aufsicht schaute nach dem Rechten. Nach meinen Recherchen zu diesem Artikel fand ich heraus, dass es unter anderem noch eine Rollschuhbahn, Minigolf-Anlage und Trampoline geben soll.
Ich war einfach nur komplett Überrascht, welche große Spiele-Vielfalt es hier gibt. Wenn hier ein Kind sagt, es fände nichts zu spielen, na dann weiß ich auch nicht! Meiner Meinung nach kann man hier locker einen halben Tag verbringen, bzw in dem ganzen Areal Spielplatz und Planten un Blomen einen ganzen Tag. Der Spielplatz befindet sich an der Ecke St. Petersburger Straße und Marseiller Straße und ist per Bus erreichbar (Haltestelle Hamburg Messe Eingang Ost), per S-Bahn mit etwas Fußweg (Haltestelle Dammtor) oder per U-Bahn ebenfalls mit etwas Fußweg (Haltestelle Stephansplatz).
Nachdem die große Maus gerutscht, geklettert, gewippt und schön paniert, also mit Wasser und Sand gespielt, hatte bzw. war, machten wir uns auf den Weg zur letzten Etappe an diesem Tag.

Hamburg Landungsbrücken Schiff

Hamburg Landungsbrücken Schiff

Zum Schluss wollten wir noch Schiff fahren. Da die große Maus für eine Hafen- oder Fleetrundfahrt noch zu klein ist und es auch zu langweilig für sie wäre, kam mir spontan die Idee, einfach ein oder zwei Haltestellen mit dem Linienschiff des HVV zu fahren. So gibt es in Hamburg einige Linien, die mit dem Schiff befahren werden und ganz normal genutzt werden kann, wenn man ein gültiges Ticket im HVV besitzt. Von den Landungsbrücken sind wir dann mit der Linie 62 über Altona Fischmarkt zur Haltestelle Dockland Fischereihafen gut sieben Minuten gefahren. Dort angekommen, sind wir dann zum Kreuzfahrtterminal Cruise Center Altona gegangen.

AIDA Sol

AIDA Sol vom Cruise Center Altona gesehen

Hier ist es besonders interessant, gelangt man über eine große breite Treppe auf das Dach des Gebäude und kann die Schiffe beobachten. Wir hatten Glück und es legt kurz vorher die AIDA Sol ab und fuhr Richtung Meer hinaus. Auf der anderen Seite der Elbe kann man noch ein paar Dockanlagen und Verladekräne betrachten. Nach einigen Minuten traten wir wieder den Rückweg zum Fähranleger an und fuhren zurück zu den Landungsbrücken. Auf den Schiffen ist dabei genügend Platz auch einen Kinderwagen bzw. Buggy abzustellen und dann zum Beispiel an Deck zu gehen um die Aussicht zu genießen und sich den Wind um die Nase wehen zu lassen.

Hamburg Panorama

Hamburg Panorama

Auf der Fahrt zurück Richtung Zentrum hat man dann auch noch mal die Gelegenheit einer Panoramaaufnahme der Hansestadt. Sicherlich kommt es bei sommerlichem Wetter mit blauem Himmel etwas besser an.

Alles in Allem war das ein sehr schöner Tag und das ganze mal Abseits der üblichen Sehenswürdigkeiten, wie MiniaturWunderland, Dungeon, Hagenbecks Tierpark. Diese sind sicherlich auch sehenswert, aber für eine dreijährige fand ich unsere Programmpunkte auch sehr interessant, kleinkindgerecht und preisgünstig. Am besten seid ihr in Hamburg per ÖPNV mit Bus, Bahn, U- und S-Bahn und Schiff unterwegs, dafür lohnt sich eine Tageskarte. Solltet Ihr erst nach 09.00 Uhr ankommen nutzt entsprechen die 9-Uhr-Gruppen-Tageskarte für 11,20 Euro (9-Uhr-Einzel-Tageskarte 6,00 Euro), Kinder bis sechs Jahre sind dabei kostenfrei.
Vielleicht hat euch ja dieser Beitrag gefallen und einen Familien-Besuchertipp für euren Ausflug nach Hamburg. Wart ihr auch schon mal mit Kindern bzw. als Familie in Hamburg? Was habt ihr so gemacht?

5 Gedanken zu “Tagesausflug mit Kind nach Hamburg – Abseits der typischen Sehenswürdigkeiten

  1. Hallo

    Das finde ich schade, das es beim Hamburger Flughafen Glasscheiben gibt 😦 Stört etwas beim fotografieren. In Wien haben wir eine große Terrasse, ohne Scheiben – leider im Sommer starkes Gegenlicht.

    Warst du schon mal in Finkenwerder?

    Bei Zäunen kann man Leitern verwenden, oder eben auf einen Spotterhügel gehen.
    Bin eine ziemlich verrückte Spotterin, die auch Reisen plant um Flugzeuge zusehen 🙂

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    • Ja, aus Spottersicht sind sind Scheiben eher suboptimal. Aber Kindern ist das ja (noch) egal 😉
      In Düsseldorf geht das ja wunderbar ohne Scheiben. Ansonsten geht es ja auch an bestimmten Stellen um die Flughäfen herum.
      In Finkenwerder war ich bisher nur einmal ganz spontan.
      Ansonsten ist es doch ganz normal, dass man extra zu einem Flughafen fährt/fliegt um ein ganz bestimmtes Fotoobjekt zu bekommen, oder? Es soll sogar auch Leute geben, die bestimmte Flüge buchen, nur um mal einen bestimmten Flugzeugtypen/Airline in ihrem persönlichen Log zu haben 😉 #avgeek halt 😀

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      • … oder man bucht die Flüge so kurios, das man öfters umsteigen muß und mit neuen Fluglinien fliegt, die man in Europa schwer bekommt. Unser Flug nach Südamerika: Hamburg – Amsterdam – Lima – Santiago zurück Buenos Aires – Rio – Amsterdam – Hamburg (rund 850 pro Person mit allen Sitzplatzreservierungen) Rio haben wir deswegen genomme um mal Dreamliner zu fliegen. Als draufgabe: Aerolineas Agentinas von Buenos Aires nach Rio. Obwohl wir nur auf dem Flughafne umsteien, könnte man sagen: Wieder ein Land betreten.

        Tja 2015 hat es uns durch ne Umbuchung von der B757 auf den A319 gebracht. Hab mich schon gefreut mal mit einer 757 zu fliegen. Fehlt mir immer noch.

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